Dienstag, 20. Januar 2009

Ich weiß nicht, warum mir heute immer der Kampf der Chilenen um ihre Freiheit einfällt

Die Freude
beim Hören -
Los Cantos General
Theodorakis - Neruda
Aufständisches Amerika


Unsere Erde, endlose Erde, Einsamkeiten
bevölkerte sich mit Geraun, Armen und
Mündern.

Eine verschwiegene Silbe begann zu lohen,
die geheime Rose zusammenrufend,
bis die Grassteppen bebten,
von Metallen überzogen und Pferdegalopp.

Wie ein Pflugschar hart war die Wahrheit.

Aufbrach sie die Erde, gründete das Verlangen,
versenkte ihre keimträchtigen Lehren
und trat im heimlichen Frühling ans Licht.
Zum Schweigen gebracht ward ihr Blühen,
zurückgewiesen
ihr Bund der Helle, gekämpft
der verborgenen Banner,
doch, die Wände zerbrechend, brach sie hervor,
die Boden von Kerkern befreiend.

Das dunkelhäutige Volk war ihr Gefäß,
es empfing die zurückgewiesene
Lebenssubstanz,
verbreitete sie an den Meeresgrenzen,
stieß sie in unbändigen Mörsern klein.
Und es trat mit den gehämmerten Seiten
und mit dem Frühling hinaus auf den Weg.

Stunde des Gestern, Mittagsstunde,
heutige Stunde wieder, Stunde zwischen der
toten
Minute und der, die ersteht, erwartet
in der stachligen Ära der Lüge.

Vaterland, du wurdest von Holzfällern erschaffen,
von unbenannten Söhnen, von Tischlern,
von ihnen, die, gleich einem seltsamen Vogel,
einen Tropfen beflügelten Bluts dir gaben,
und heute erstehst du von neuem in Härte,
und dorther, wo Verräter und Kerkermeister
versunken dich wähnen für immer.

Heute wie damals gehst du aus dem Volk hervor

Heut kommst du aus der Kohle und dem Tau
der Nacht.
Heute wirst du aufrütteln die Tore
mit mißhandelten Händen, mit Splittern
überlebender Seele, mit Bündeln
von Blicken, die nicht ausrottete der Tod,
mit zornigem Erkzeug
bewehrt unter den Lumpen.







ich habe in den frühen 80zigern im Wien mit meiner damals noch jungen Tochter bei einem Chilefestival dieses Poem life gehört ....

Alles Obama - oder was ?

https://diepresse.com/

https://derstandard.at/

https://www.faz.net/s/homepage.html

https://www.sueddeutsche.de/



und morgen ?

Samstag, 17. Januar 2009

Zurück zu Wurzeln unserer Kultur






Under der linden
an der heide,
dâ unser zweier bette was,
Dâ muget ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras.
Vor dem walde in einem tal,
tandaradei,
schône sanc diu nahtegal.

Ich kam gegangen
zuo der ouwe:
dô was mîn friedel komen ê.
Dâ wart empfangen,
hêre frouwe,
daz ich bin saelic iemer mê.
Kuster mich? wol tûsentstunt:
tandaradei,
seht wie rôt mir ist der munt.

Dô het er gemachet
alsô rîche
von bluomen eine bettestat.
Des wirt noch gelachet
inneclîche,
kumt iemen an daz selbe pfat.
Bî den rôsen er wol mac,
tandaradei,
merken wâ mirz houbet lac.

Daz er bî mir laege,
wessez iemen
(nu enwelle got!), sô schamt ich mich.
Wes er mit mir pflaege,
niemer niemen
bevinde daz, wan er und ich.
Und ein kleinez vogellîn:
tandaradei,
daz mac wol getriuwe sîn.




Unter der Linde,

auf der Wiese,
dort wo das Bett von uns zweien war,
da könnt ihr sehen,
liebevoll gebrochen,
Blumen und Gras.
Vor einem Wald in einem Tal,
tandaradei,
sang schön die Nachtigall.

Ich kam gegangen
zu der Wiese:
Mein Geliebter war schon vor mir da.
Und so begrüßte er mich,
heilige Jungfrau,
daß ich darüber für immer glücklich bin.
Ob er mich küßte? Sicherlich tausendmal:
tandaradei,
seht, wie rot mein Mund ist.


Er hatte aus
Blumen ein herrliches
Bett hergerichtet.
Darüber wird sich jeder von Herzen
freuen,
der dort vorübergeht.
An den Rosen kann er noch gut,
tandaradei,
erkennen, wo mein Kopf lag.

Daß er mit mir schlief,
wüßte das jemand
(nein bei Gott!), dann schämte ich mich.
Was er mit mir tat,
niemand jemals soll das
wissen außer ihm und mir.
Und jenem kleinen Vogel:
tandaradei,
der wird sicherlich verschwiegen sein.




(Text und Übersetzung: https://www.literaturwelt.com/werke/vogelweide/underderlinden.html)

Donnerstag, 15. Januar 2009

Damaskus

pict0077

Flieg nach Damaskus - du Adler ....
kommst mit purpurnem Rot
auf der Spitze der Klinge zurück..
Echnatons Sonnengott ist längst versunken
Jahwe ist Rache ..die Allah duldet...
die Taube gurrt nicht mehr...

Sonntag, 11. Januar 2009

zu den Dingen, die ich mir selbst schenkte,

gehört auch eine 10ner Kasette mit den berühmtesten französischen Chansonsänger/innen..


Heute hörte ich Edith Piaf





Nante sieht in die Nähe .... oder: Vollmond ist`s


Blick aus dem Küchenfenster


aus dem Wohnzimmer auf die Straße


auf den Hof


und wie jeden Monat - auf den Vollmond
im Dickicht der Städte

Samstag, 10. Januar 2009

Nante sieht fern --- in die Vergangenheit, die in der Gegenwart noch auffindbar ist

Töchter des Hindukusch/ Die Volksgruppe der Kalash in Pakistan


gestern im 3-Sat

https://www.3sat.de/3sat.php?https://www.3...9681/index.html


ein wunderbarer Film !


Er zeigt eine Kultur, die, da schriftlos, zum Untergang verurteilt ist - das ist nicht wunderbar, aber " der Lauf der Geschichte".
Er zeigt ein fröhliches, selbstbewusstes "Restvolk" ( ackerbauende Nomaden) mit einer eigenen Naturreligion, das - schon aufgrund der im islamischen Pakistan ganz ungewöhnlichen Rolle der Frauen "des Hindukusch" dieses Rollenbild auch im Aufgehen im Islam nicht ganz verloren gehen wird und deshalb eine Möglichkeit zur Emanzipation der Frau und zur Säkularisation des Islam aufzeigt.

Er zeigte eine Landschaft - gewissermaßen - im vorindustriellen Zeitalter - zum Träumen schön, trotz der Kargheit der Natur....

Freitag, 9. Januar 2009

Atem

Wenn im
Zentrum
des Auges
die Sonne
im Blau flackert,
versinkt
die See
in meiner Seele.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Blumen Blumen Blumen

IMGP1222
von Antonia
IMGP1221
von Stephanie und Simon
IMGP1218
von Beate und Alex
IMGP1219
von Andrea und Severin
IMGP1217
von Charly

Dienstag, 6. Januar 2009

hatten wir schon mal einen " KLABUND " ?

Bettelsingen

Wir sind die drei Weisen aus dem Morgenland,
Die Sonne, die hat uns so schwarz gebrannt.
Unsere Haut ist schwarz, unsere Seel ist klar,
Doch unser Hemd ist besch... ganz und gar.
Kyrieeleis.

Der erste, der trägt eine lederne Hos',
Der zweite ist gar am A... bloß,
Der dritte hat einen spitzigen Hut,
Auf dem ein Stern sich drehen tut.
Kyrieeleis.

Der erste, der hat den Kopf voll Grind,
Der zweite ist ein unehlich' Kind.
Der dritte nicht Vater, nicht Mutter preist,
Ihn zeugte höchstselbst der heilige Geist.
Kyrieeleis.

Der erste hat einen Pfennig gespart,
Der zweite hat Läuse in seinem Bart,
Der dritte hat noch weniger als nichts,
Er steht im Strahl des göttlichen Lichts.
Kyrieeleis.

Wir sind die heiligen drei Könige,
Wir haben Wünsche nicht wenige.
Den ersten hungert, den zweiten dürst',
Der dritte wünscht sich gebratene Würst'.
Kyrieeleis.

Ach, schenkt den armen drei Königen was.
Ein Schöpflöffel aus dem Heringsfaß –
Verschimmelt Brot, verfaulter Fisch,
Da setzen sie sich noch fröhlich zu Tisch.
Kyrieeleis.

Wir singen einen süßen Gesang
Den Weibern auf der Ofenbank.
Wir lassen an einem jeglichen Ort
Einen kleinen heiligen König zum Andenken dort.
Kyrieeleis.

Wir geben auch unseren Segen drein,
Gemischt aus Kuhdreck und Rosmarein.
Wir danken für Schnaps, wir danken für Bier.
Anders Jahr um die Zeit sind wir wieder hier.
Kyrieeleis.

aktueller beitrag von bubi, der auch adressat für eventuelle beschwerden ist.

Montag, 5. Januar 2009

Banales ----- aber süß

Waldhonig - Frühstücksgedanken


Summend fliegt Biene von Baum zu Baum.
Lässt sie in Ruhe, siehst sie kaum.
Doch das Ergebnis seit Jahrtausenden schon
duftet auch heute im Topf aus Ton.


Und die Moral von der Geschicht:
echte Wertschöpfung sieht man sehr oft nicht.
Und das Ergebnis des Fleißes - hier wieder auch -
erwärmt dann jeden Schlemmerbauch.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Jahresrückblick - Auszug /Scheibenwischer

2. januar 2009 ...

da ich selber nicht dichten kann, habe ich nicht kosten noch mühen gescheut : ich habe dichten lassen !
zwei meiner "top - favoriten" haben mitgespielt ... jeder auf seine ganz spezielle art und weise ... zum heutigen tag, nur für nante.

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Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.

Goethe

Ach wie schön, dass Du geboren bist!
Gratuliere uns, dass wir Dich haben,
dass wir Deines Herzens gute Gaben
oft genießen dürfen ohne List...

Ringelnatz

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ich würde nur gern anmerken, dass der genuss nicht nur die gaben des herzens betreffen wolle ; bei deinen kochkünsten wäre das auch wirklich zu kurz gesprungen.
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dass du auch eine "lerge" sein kannst, sei heute verschwiegen.

so spricht bruder J.

wie soll mein Herz

wie soll mein Herz zum Klingen kommen,
in Zeiten, in denen Gewalt nur noch stumm
gesehen werden kann
und ohne Möglichkeiten
Halt zu gebieten..

Die Waffe hat das letzte Wort
und unser Gestammel dringt nicht
in das Ohr der Mächtigen ...

Sie geben vor, Recht zu haben.
Liebe und Güte sind keine Zahlmittel.



Dieser resignierende Ruf ist absichtlich an Brechts berühmten Text: "An die Nachgeborenen" angelehnt.
https://www.vgt.ch/vn/0002/brecht.htm

Nur: Heute ist sein Ziel, das Ziel aller, die Gerechtigkeit lieben . ferner denn je.

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